Erfahrungsberichte

Diese heimtueckische Krankheit hat auch mich befallen. Zuerst wurde sie als "Nervenzusammenbruch" diagnosiziert. Vier lange Jahre ging es mir schlecht oder sogar miserabel. Die Nebenwirkungen der Medikamente stumften mich total ab. Ich plante oft meinen Suizid. Ich konnte kaum arbeiten und mein Privatleben ging in die Brueche. Beim zweiten Klinikaufentlhalt wurde ich dann endlich richtig als manisch-depressiv diagnostiziert und bekam Lithium verschrieben. Dieses betrachte ich als mein Lebenselixier.

Hoffnung und die Liebe meiner Familie und Freunde haben mich am Leben gehalten.

Wir brauchen bessere wissenschaftliche Erkennnisse, mehr Verstaendnis von Arbeitgebern und weniger Stigma. Dafür kämpfe ich mit meiner Werner Alfred Selo Stiftung und unserer Kampagne «Psyche krank? Kein Tabu!».

Marylou Selo, BetroffeneKonferenzdolmetscherin, Patienten-Advokatin, Gründerin der Werner Alfred Selo Stiftung

Jedes Jahr sterben in der Schweiz 700 Menschen mit bipolarer Störung an Suizid. Dabei gibt es wirksame Therapien, die auch mich zurück in ein erfülltes Leben geführt haben.

Matthias Leonhardt, Betroffenerlic. oec, lic. iur, Finanzanalyst und Rechtsanwalt; Gründer Content AG

Auch ich habe diese komplexe Krankheit. Was ich lernte ist, dass eine medikamentöse Therapie die einen aus der jeweiligen akuten Phase rausholt und dann konsequent weitergeführt Phasen vorbeugt, in Kombination mit einer Gesprächstherapie in der man lernt die Krankheit zu verstehen und seine Verhaltensmuster zu durchschauen, Skills aufbaut und ein Frühwarnsystem selbst entwickelt um Phasen zu erkennen und dagegen gestärkt vorzugehen wirklich hilfreich und heilsam ist und eine gute Lebensqualität schaffen kann.

Ich hatte ca. 9 Jahre diesen Schritt, nachdem erste Phasen auftraten, ich und andere merkten das ich krank bin, Angst davor mir Hilfe zu holen. Doch seitdem ich mich überwand und professionelle Hilfe in Anspruch nahm und sie weiter nutze, geht es mir viel besser.

Die Fachleute verurteilen uns nicht, sie helfen uns mit all ihren Mitteln und es gibt Hoffnung ein gutes Leben für sich selbst und mit seinen Lieben aufzubauen.

Michael H.

Darüber sprechen…

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